1000 kleine Geschichten

Du sagst, du seist uninteressant. Dein Leben sei langweilig. Du hättest keine Geschichten zu erzählen.

Und ich – ich glaube dir nicht. Ich glaube, du hast 1000 Geschichten zu erzählen, große und kleine, von deinem Mut, deiner Angst, deinem Humor, deinen Fragen, deiner Welt, wahre und unwahre, fröhliche und traurige, abgeschlossene und gerade erst begonnene, gern erzählte und tot geschwiegene. Ich glaube, in dir drin, da stecken so viele Farben, Töne, Gedanken, Weisheiten, Erkenntnisse, Pointen und Bilder – manche sind zugänglicher als andere, aber alle sind irgendwie da und für die Menschen um dich herum unentdeckt und neu. Keiner sieht die Welt wie du, keiner durchdenkt die Welt wie du, und keiner kann die selben Geschichten erzählen wie du. Weißt du das?

Wenn ich dir in die Augen sehe und über deine Aussagen nachdenke, bin ich fasziniert. Warum? Gut, auf der einen Seite mag ich dich einfach. Auf der anderen Seite bist du ein ganz anderer Mensch als alle anderen, die ich kenne. Ich verstehe dich nicht. Weil ich nicht du bin; kein anderer kann dich wirklich verstehen. Aber ich fühle mit dir, ich lerne dich besser kennen, und mich interessieren deine Geschichten.

Mich interessieren die Geschichten, die dich zu der Person gemacht haben, die du bist. Mich interessieren die Geschichten, die du gerne erleben würdest, erlebt hättest, erleben könntest. Du bist nicht gewöhnlich. Und auch, wenn deine Geschichten vielleicht nicht total spektakulär sind, nicht für einen Roman ausreichen, einen Fremden kaum fesseln könnten, will ich sie hören. Denn sie machen Sinn, weil du sie erzählst.

Du bist interessant, mein Freund. Nicht langweilig – sag sowas nicht über dich. Du hast Geschichten zu erzählen, und ich möchte dir eine gute Zuhörerin sein.


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