Den Weg schreiben

Ich schreibe, schreibe, schreibe in mein Leben hinein.

Frieden. Tiefer Frieden im Herzen, der bleibt. Frieden, dessen Definition nicht in „kein Krieg“ liegt, sondern in einer heiligen, übergeordneten Identität und einer unantastbaren Ruhe. Der unabhängig ist, völlig unabhängig ist von dem, was ich schaffe, was ich kann, was ich falsch läuft, was ich sein sollte oder wie ich auf andere wirke. Frieden, der unabhängig von meiner Situation ist. Der in meinem Herzen ruht und in dessen Tiefe ich eintauchen kann. Im dem ich, versöhnt mit mir und der Welt, Kraft finden kann.

Leichtigkeit. Unbeugsame Leichtigkeit im Herzen, die bleibt. Die von nichts unterdrückt werden kann. Die über allen Emotionen steht, nicht von ihnen bedingt ist. Eine Leichtigkeit, die von meinem Herzen in meine Gedanken, in meine Wörter, in mein Handeln, in mein Leben, in mein Umfeld fließt und mich prägt. Leichtfüßigkeit. Leichtigkeit, die mit Adrenalin und Kick nichts zu tun hat, sondern die auch in der Ruhe liegt.

Liebe. Unzerstörbare Liebe im Herzen, die bleibt. Die fest gegründet ist. Die Gewissheit des bedingungslosen Geliebt-seins. Liebe, die keine Stimmung ist, sondern eine tiefe, unergründliche Wahrheit. Liebe, aus der Annahme, Wertschätzung und Freiheit erwächst. Eine Liebe im Herzen, die es möglich macht, selbst zu lieben. Frei, ohne Angst, ohne Bedingungen, ohne Zweifel, einfach lieben. Kein bewerten, verurteilen, kategorisieren. Menschen so, wie sie sind, ganz und gar annehmen. Und das, ohne sich selbst aufzugeben oder zu verlieren. Es ist eine Grundhaltung der Liebe und der Annahme, die nicht zu erschüttern oder zu zerstören ist.

Ein Herz voller Frieden, Leichtigkeit, Liebe, Geduld, Gnade, Freiheit, Präsens, Wahrheit und Weisheit. Ein Herz, das nahe am Herzen Gottes ist. Ein Herz, das sein Herz ist. Das wünsche ich mir.

I-den-ti-tät.

Und ich zeichne Linien

Und ich zeichne Linien in meinem Leben.
Ich habe kein Lineal, und so sind sie nicht gerade.
Meine Hände zittern.
Ganz unsicher, schief sind diese Striche, denn ich kann es nicht besser.
Irgendwas stimmt auch mit dem Bleistift nicht, und es gibt kein Radiergummi in dieser Welt.

Aber ich zeichne Linien in meinem Leben, trotzdem,
und sie laufen alle auf einen Punkt zu.
Es ist der Fluchtpunkt, mein Fluchtpunkt, mein ewiger, bleibender Fluchtpunkt,
zu dem ich laufe und in dem ich Ruhe finde.

Menschen gesehen

Und ich habe einen jungen Mann gesehen, in meiner Vorstellung ein Informatikstudent, der sein ferngesteuertes Modellauto in der Innenstadt zwischen den Füßen der Passanten hindurch gesteuert hat, total ausgerichtet auf das, was um ihn passiert, hoch aufmerksam für die Menschen, und doch ganz in seiner eigenen Welt.

Und ich habe einen Vater und seine Tochter gesehen, wie sie an der Ampel entlang kamen und die Tochter fragte, wie das denn sei, mit dem rot, dem gelb und dem grün, und wie der Vater mit ihr stehen blieb, ihr alles erklärte und sie zusammen beobachteten, wie die Lichter umsprangen, und wie man ihm den Stolz auf sein Mädchen ansehen konnte.

Und ich habe ein altes Ehepaar gesehen, dass auf einer Bank im Park saß und die Zeit hatte, einfach nur zu gucken und zu schweigen, ohne den Zwang, über Belanglosigkeiten zu reden, um die Stille zu füllen, sondern in der Lage dazu, Ruhe in der Stille zu finden, einträchtig beieinander, ihre Hand in seiner, wie die Erinnerung an ein altes Versprechen.

Und ich habe eine Gruppe Männer gesehen, die einfach so auf dem Bürgersteig saßen, als hätten sie sich zufällig dort getroffen, zwei Gitarren und ihre Stimmen dabei, aber keinen Hut, im Kreis, auf sich gerichtet und nicht auf die vorbeiziehenden Menschen, wie sie einfach ihre Freude an der Musik hatten, und wie sie einerseits ein totaler Fremdkörper waren in dieser Welt voller Hektik und Scham und andererseits die Situation einfach stimmig war, weil sie sie selbst waren.

Und ich habe eine Teenagerin gesehen, wie sie an der Ampel stand, gegenüber wohl jemand, auf den sie sich freute, denn sie hüpfte und drehte sich im Kreis und hatte ein wundervolles und vollkommenes Strahlen im Gesicht, wartend auf das grüne Licht, voller Vorfreude, ein Anfang, wovon auch immer, und sie war dabei und sie war lebendig.

Und ich habe mich selbst gesehen, in den Schaufensterscheiben gespiegelt, wie ich durch die Stadt ging und schaute.

Wenn ich groß bin, werde ich …

Es scheint für erwachsene Menschen höchst interessant zu sein, Kinder oder Jugendliche zu fragen, was sie denn mal werden wollen. Und so habe ich diese Frage auch schon hunderttausendmillionentrillionenundein Mal gehört. Meine Standartantwort ist „Weiß ich noch nicht, aber ich habe ja auch noch zwei Jahre Zeit (bis zu meinem Abitur), mit das zu überlegen.“ Jetzt sage ich euch mal wirklich, was ich werden will. Also.

Wenn ich groß bin, werde ich stark. Ich werde nicht bei Kleinigkeiten einknicken, sondern aufrecht stehen bleiben. Schwierigkeiten werden mich nicht umpusten. Beleidigungen können dann zwar mein Ohr, aber nicht mein Herz treffen, und wenn doch, dann werde ich die Stärke haben, das zu sagen und zu weinen.

Wenn ich groß bin, werde ich klug und weise. Ich werde mir selbst und anderen Menschen Rat geben können. Wenn ich vor schwierigen Situationen stehe, werde ich eine Lösung finden. Und wenn es die falsche ist, dann werde ich daraus lernen.

Wenn ich groß bin, werde ich ganz ruhig. Also nicht ruhig im Sinne von leise, sondern ruhig im Sinne von entspannt und friedlich. Ich werde in mir oder in Gott ruhen und nicht aufgeregt oder überdreht sein. Ich werde Ruhe ausstrahlen. Andere Leute werden bei mir zu Ruhe kommen können.

Wenn ich groß bin, werde ich aber auch laut. Ich werde meinen Mund aufmachen und alle werden es hören. Ich werde die Menschen aufmischen. Sie werden mit mir und meinen Themen konfrontiert werden. Vielleicht werde ich sie provozieren, vielleicht ermutigen, aber ich werde auf jeden Fall eine Reaktion von ihnen fordern.

Wenn ich groß bin, werde ich Lehrer. Also nicht Lehrer in einer Schule, sondern Lehrer im Leben. Es wird Menschen geben, denen ich dann etwas beibringen kann und die dann davon profitieren können. Ich werde sie ein bisschen in ihrem Leben begleiten. Sie werden sozusagen meine Schüler sein.

Wenn ich groß bin, werde ich wissen, was ich kann. Ich werde mich einschätzen können und über meine Stärken, Schwächen, Fähigkeiten und Leidenschaften Bescheid wissen. Selbst wenn ich nicht viel kann, werde ich dass, was ich kann, richtig zu nutzen wissen. Ich werde mich kennen.

So wirst du sicher nicht, wenn du groß bist, Sina. Das schaffst du nie.

Ich weiß.

Und ich werds trotzdem.

taub.

Nimm die Stöpsel aus den Ohren und werde still.

Ich höre mein Leben wie eine Playlist auf meinen Kopfhörern, und du auch. Und mein Leben, meine Playlist mit den immer selben Liedern, macht mich taub. Sie macht, dass ich nur noch die Musik und mich selbst höre.

Es ist an der Zeit, die Kopfhörer von den Ohren zu nehmen und größer zu hören, größer zu denken als das eigene Leben. Weil – dann kannst du auch wirklich wachsen.

Trailer für mein Leben 3

Eine Skizze aus meinem Collegeblock

Eine Skizze aus meinem Collegeblock – ganz anders, als ich sonst zeichne

Das ist das, was ich in meinem Leben machen möchte. Na, was ist es? :-)

Diese schnelle Zeichnung ist in ein paar Minuten im Unterricht entstanden, und als sie fertig war, hab ich sie ein bisschen verwundert angeguckt. Tja.

(Die Qualität (kommt übrigens von Qual) tut mir leid. Wir haben keinen Scanner (bzw. wir haben schon einen, aber der streikt bei Windows 7 und wir haben keinen XP-PC mehr), also musste ich abfotografieren, und das ist immer irgendwie doof, gerade bei Bleistiftzeichnungen. Ich habe versucht, mit Gimp rauszuholen, was rauszuholen war. Wenn ihr aufs Bild klickt, wirds größer und schärfer.)


Trailer 2
Trailer 1

Trailer für mein Leben 1

It’s gonna be wild!
It’s gonna be great.
It’s gonna be full of me.

Aus „Come away“ von Jesus Culture.

Schon seit ich dieses Lied das erste Mal gehört habe – das wird wohl vor so zwei bis zweieinhalb Jahren in meiner wundervollen Kirche gewesen sein – habe ich das Gefühl, dass das eine Art Vorschau auf mein Leben ist; dass diese Zeilen genau das beschreiben, was mich erwarten wird. Dieser Gedanke kam einfach so und seitdem muss ich immer wieder daran denken. „Me“ ist hier Gott. Es ist, als würde er zu mir sagen: „Es wird wild! Und großartig. Und ich bin voll dabei.“

Also dann – Ich freu mich drauf! :-)