Auf Wiedersehen, Sommerlager.

Ich stehe hier, auf der Wiese, die jetzt zweieinhalb Wochen lang mein Zuhause war.
Ja, es ist inzwischen nur noch eine Wiese. Vorgestern Morgen standen hier noch Zelte, Türme, Überdachungen und so weiter, ein ganzes Lager eben. Man kann am Boden noch sehr gut sehen, wo was war. Dort, wo wir ständig lang gegangen sind, ist die Wiese braun. In unmittelbarer Nähe von Abspannungen und Bauten ist das Gras noch saftig grün. Und unter Zelten mit Boden (wie beispielsweise den Waschzelten, dem Küchenzelt oder dem Sanitäter-Zelt) ist das Gras gelb und platt geworden. Auf dieser Wiese, auf diesem Sommerlager, habe ich zweieinhalb Wochen lang gelebt. Eine Woche als Teilnehmerin bei den Älteren, den Rest als Mitarbeiter bei den Jüngeren.

Ich habe hier so eine intensive Zeit gehabt, so viel erlebt.

Ich hatte Heulattacken und Lachkrämpfe, Konflikte und Versöhnungen, Zweifel und Erfolge. Hier habe ich darum gebangt, Mitarbeiter werden zu dürfen. Ich habe ich eine Tüte Chips ausgeben müssen, als ich dann gefragt wurde. Hier hatte ich intensive Gespräche. Hier bin ich hart an meine Grenzen gekommen. Hier bin ich über meine Grenzen hinaus gegangen und dadurch gewachsen. Hier habe ich wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge beobachtet. Hier habe ich Kindern meinen Glauben gezeigt und ihnen von Gott erzählt. Hier war ich für Gott. Hier habe ich erlebt, wie völlig abhängig ich von ihm bin. Hier habe ich Vorzelte und Türme gebaut. Hier habe ich mit Kids gekuschelt und gesungen, Marshmallows gemacht und Stockbrot gegessen, gewandert und draußen geschlafen, gemalt und motiviert, gekümmert und durchgeatmet. Ich habe eine Lagerstory gelebt und getragen. Hier habe ich in einem Waschzelt geduscht und bin auf Dixiklos gegangen. Hier gab es ein Dixi, das nach mir benannt wurde. Hier habe ich die Leitung meiner tollen Gruppeneltern und meines Coaches genossen. Hier habe ich viele, viele Menschen in mein Herz geschlossen. Hier, auf dieser Wiese.

Zweieinhalb Wochen war dieser Lagerplatz jetzt mein Zuhause. Ich war nur für die 2-Tageswanderungen weg. Und ich fühle mich hier wohl, geborgen, gut aufgehoben, zuhause. Wie eine Ewigkeit kommt mir die Zeit hier schon vor. Was am Anfang der Zeit war ist schon so weit weg.

Und ich stehe hier, stehe jetzt hier, und werde gleich abgeholt nach Hause. Ich freue mich auf Zuhause, und gleichzeitig fällt es schwer, zu gehen. Es ist so eine Art Zerrissenheit und Ziehen in mir drin. Ein ganz neues, ungewohntes Gefühl. Mir fällt auf, dass ich noch nie zweieinhalb Wochen am Stück an einem anderen Ort war als Zuhause. Und vor allem nicht an einem Ort, den ich so sehr liebe. Ich will bleiben an diesem Platz und ich will nach Hause. Bleiben wäre Quatsch, denn wir haben ja heute und gestern alles abgebaut. Trotzdem will ich nicht gehen.

Und obwohl da dieses Ziehen ist, habe ich in mir ein glückliches Gefühl. Es war gut, wie es war. Es war gut, dass ich hier war. Es ist gut, dass ich jetzt nach Hause fahre. Es ist gut, wie es ist. Gott ist gut.
Und ich schaue noch einmal über den Platz.
Wie vertraut er mir ist.

Und dann gehe ich.

Trailer für mein Leben 3

Eine Skizze aus meinem Collegeblock

Eine Skizze aus meinem Collegeblock – ganz anders, als ich sonst zeichne

Das ist das, was ich in meinem Leben machen möchte. Na, was ist es? :-)

Diese schnelle Zeichnung ist in ein paar Minuten im Unterricht entstanden, und als sie fertig war, hab ich sie ein bisschen verwundert angeguckt. Tja.

(Die Qualität (kommt übrigens von Qual) tut mir leid. Wir haben keinen Scanner (bzw. wir haben schon einen, aber der streikt bei Windows 7 und wir haben keinen XP-PC mehr), also musste ich abfotografieren, und das ist immer irgendwie doof, gerade bei Bleistiftzeichnungen. Ich habe versucht, mit Gimp rauszuholen, was rauszuholen war. Wenn ihr aufs Bild klickt, wirds größer und schärfer.)


Trailer 2
Trailer 1

Trailer für mein Leben 1

It’s gonna be wild!
It’s gonna be great.
It’s gonna be full of me.

Aus „Come away“ von Jesus Culture.

Schon seit ich dieses Lied das erste Mal gehört habe – das wird wohl vor so zwei bis zweieinhalb Jahren in meiner wundervollen Kirche gewesen sein – habe ich das Gefühl, dass das eine Art Vorschau auf mein Leben ist; dass diese Zeilen genau das beschreiben, was mich erwarten wird. Dieser Gedanke kam einfach so und seitdem muss ich immer wieder daran denken. „Me“ ist hier Gott. Es ist, als würde er zu mir sagen: „Es wird wild! Und großartig. Und ich bin voll dabei.“

Also dann – Ich freu mich drauf! :-)

Mein Lauf

Weiter, weiter, weiter.

Der Himmelsrand ist noch nicht erreicht, der Schatz am Fuße des Regenbogens noch nicht ausgegraben, der Diamant noch nicht gefunden. Hörst du nicht die Stimme, die mich ruft? Es gibt mehr unter diesem Himmel als nur diesen Boden.

Weiter, weiter weiter.

Ich will nicht stehen bleiben und zulassen, dass meine Füße schwer werden. Nichts soll mich halten. Was könnte wertvoll genug sein, dass ich es mitnehme? Was könnte mir soviel wert sein, dass ich dafür meine Leichtfüßigkeit opfere? Was könnte wertvoller sein als mein Ziel, mein Licht, mein Vater?

Weiter, weiter, weiter.

Kein Schritt soll umsonst gemacht werden, kein Fehler, kein Sturz. Niemand, dem ich glauben würde, dass ich es nicht kann. Keiner, der die Macht haben könnte, mich zu stoppen. Die Energie, die mich treibt, ist stärker, schneller, schöner.

Weiter, weiter, weiter.

Zu dir,
denn du wartest schon.

Frohe Weihnachten!

Vielleicht gehts nur mir so, die einfach schon seit der Geburt mit der Weihnachtsgeschichte und sämtlichen abgeänderten Formen und Krippenspielen umgeben ist, aber mal im Ernst: Außer dem chemisch unbehandelten Original haben sich alle Formen so abgenutzt, dass ich sie einfach nicht mehr haben kann. All diese Krippenspiele oder erneuerten Formen wie „Weihnachten, wie es heute wäre“ oder „Das etwas andere Weihnachten“ und umgeschriebenen Versionen mit „Weihnachten aus Sicht der Hirten“ oder „Weihnachten aus Sicht der Engel“ oder „Weihnachten aus Sicht des Esels“ oder sogar in Gedichtform, das ist alles einfach nur so – ja, abgenutzt.

Faszinierend finde ich, dass sich das Original (ohne dazu erfundene Ställe, Ochsen und drei Könige) nicht abnutzt. Ich kann es jedes Jahr wieder hören, über Marias Einstellung zum Leben und ihren Mut staunen, über Josefs Glauben und seine Liebe … Jedes Jahr hat diese Geschichte eine etwas andere Bedeutung für mich, und dieses Jahr haut es mich irgendwie um, dass ich jetzt ungefähr in dem selbem Alter bin wie Maria damals. Ich.

Jedenfalls – oh happy day – ich freue mich. Über die Geschichte, über Weihnachten, über die nächsten Tage, Familie, Geschenke.

Fröhliche Weihnachten!

Großbruder live & in action – naja, fast live

Es gibt ein altes Anekdotenbuch, in dem hauptsächlich Großbruder und auch ich vorkommen. Da sind ein paar wunderschöne Sachen dabei, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Großbruder ist zwei Jahre älter als ich.

1. Großbruder ist vier Jahre alt, ich zwei. Diskussion auf dem Weg zur Gemeinde.
Er: Gott ist Gott.
Ich: Nein.
Er: Doch. Gott ist unsichtbar.
Ich: Nein. Ich bin Gott.
Er: Sina sagt alles falsch. Gott ist Gott und Gott ist unsichtbar, stimmts? Wenn Sina groß ist, wird sie das noch lernen.
(Wie Recht er hatte…)

2. Großbruder hat mit vier Jahren noch andere schlaue Sachen gesagt, zum Beispiel:
„Alle Menschen haben einen Popo, selbst Frauen.“

3. Außerdem war er sehr rücksichtsvoll. Hier war er fast fünf.
Er und ich machen uns Gedanken zu irgendeinem schwierigen Thema.
Er: „Soll ich mal für dich nachdenken?“

4. Manchmal glaube ich, „Kleine Kinder“ definiert jeder, wie er will.
Großbruder mit vier Jahren, nachdem ich ihn geärgert habe:
„Wie kommt das eigentlich, dass kleine Kinder so frech werden.“

5. Er mit fünf auf dem Weg zurück vom Urlaub:
„Ich bin froh und ich bin traurig. Man kann beides gleichzeitig fühlen, aber man kann nicht beides gleichzeitig zeigen.“ – und schluchzt.

Und jetzt gerade höre ich ihn durch zwei Türen und einen langen Flur in durch sein Headset schreien, weil er gerade am zocken ist. Und nächste Woche schreibt er zwei LK-Klausuren.

Zeiten ändern sich.

warum ich dir nicht alles sage.

Hey, du.

Ich wollte dir nur mal sagen, warum ich dir nicht alles sage.

Ich vertraue dir. Ich habe dich echt furchtbar lieb und du bist mir sehr wichtig. Aber weißt du… Beinahe alles, was mich tief bewegt und was mich beschäftigt, worüber ich nachdenken muss und wo ich nicht weiter weiß, hat mit meinem Glauben zu tun und du glaubst nicht. Ich bin Christ und das jeden Tag. Es bewegt sich viel. Es verändert sich viel. Es beschäftigt mich. Aber du glaubst nicht, dass es einen Gott gibt. Ich wünschte, du würdest es tun. Ach, weißt du, ich kann dir nicht von Erlebnissen mit Gott erzählen, wenn du nicht mal an ihn glaubst. Verstehst du das?

Das ist der Grund, warum ich dir nicht alles sage.

Sagen kann.

Liebste Grüße, Sina