Komm mit, Sina

Komm mit, Sina. Alles wird neu und alles wird groß.

Ich fühle mich klein. Klein vor all dem, was passiert und was ist. Klein vor einer großen Stadt mit einer fremdem Kultur. Klein vor fremdem Essen, fremdem Klima, fremdem Schlafrhythmus. Klein vor vielen neuen Aufgaben und Erfahrungen. Klein auch vor den Menschen zu Hause und wie ich mit ihnen umgehen soll. Klein vor den Menschen, die irgendwas noch angesprochen, eingefordert oder gestanden haben in den letzten Tagen vor meiner Abreise. Klein vor diesem ganzen großen Leben.

Nachts um drei wache ich auf wegen Jetlag. Die zweite Nacht in Folge. Nicht alleine. Irgendwer trifft sich auf dem Klo immer.

„You need to rest“, sagen sie uns immer wieder, und trotz all den Pausen geht alles so schnell, und der Weg ist noch so weit, so steinig. Ich fühle mich klein vor diesem Weg. Alles wiegt schwer, als müsste ich all das Kommende jetzt schon aushalten.

Ich liege im Bett, nachts um drei, und fühle mich klein, aber mal anders klein. Fühle mich klein, und muss ja auch gar nicht alles können. Sind ja Menschen da, sie sich kümmern, die verstehen. Ist ja ein Gott da, der mein Herz nicht übergeht. Fühle mich klein und geborgen, weil Papa das ja eh macht. Ich muss das ja nicht alles tragen können. Muss ja gar nicht alle Menschen zufrieden stellen. Muss ja gar nicht alles perfekt machen. Bin ja so schon wertvoll und geliebt.

Die Erinnerung daran, dass ich nicht auf dieser Welt bin, um Erwartungen zu erfüllen.

Komm mit, Sina. Alles wird neu und alles wird groß, und du darfst klein sein und darfst wachsen.
Und es wird gut sein.


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