Musik drückt aus, worüber besser geschwiegen worden wäre.
– Clara Schumann
So herum gedreht gefällt mir dieser Satz noch viel besser.
Kennt eigentlich irgendwer von euch ihre Geschichte?
Mit zehn Jahren begann sie ihre Karriere als Pianistin und wurde recht erfolgreich. Irgendwann heiratete sie den Musiker Robert Schumann, mit dem sie eine Reihe Kinder bekam. Er war neidisch auf ihre Erfolge als Musikerin und schränkte sie stark in ihrer Musikalität ein, doch sie liebte ihn. Nach einigen Jahren wurde er in eine Irrenanstalt eingewiesen – nach einem versuchten Selbstmordversuch, immer schlechter werdendem Gehör, Syphilis und einer eventuellen psychischen Erkrankung. Fakt ist: Wer in diesen Zeiten einmal in einer Irrenanstalt drin war, kam nie wieder heraus. Die Ärzte verweigerten Clara jeden Kontakt mit ihrem Mann, obwohl sie hartnäckig darauf bestand. Und so musste sie ihre Kinder alleine durchschlagen – als Musikerin. Als Frau in 19. Jahrhundert. Sozusagen als Witwe, später wirklich als Witwe. Viele Jahre. Sie gab Konzerte und Unterricht und komponierte. Sie hat sich in einer Welt durchgesetzt, wo sie ständig beweisen musste, dass sie als Frau auch etwas zu sagen hat und dass bei ihr die Musik spielt. Sie schaffte es und wurde alt damit.
Wenn ihr mich fragt: Diese Frau ist einfach bewundernswert. Und um auf das Zitat zurück zu kommen: Bei der Lebensgeschichte kann ich einfach verstehen, warum sie das gesagt hat.