(Ein Text vom 8. April 2011)
Ich bin krank und würde jetzt gern in der Schule sitzen. So:
Der Unterricht ist zwar doof, aber ich hab ja meine Kumpels um mich herum. Wir reden und reden. Also eigentlich nur wir zwei, von den anderen kommt ab und zu mal ein Kommentar. Wenn ich gerade nichts rede, schreibe ich irgendwas auf meinen Collegeblock. Gedanken, eine Geschichte, einen Brief (der meistens nicht abgeschickt wird), oder ich zeichne. Ich schaue mir meine Freunde an und will so gar nicht zu Hause sein. Wir passen alle nicht auf, wozu auch? Als „Streber-Clique“ werden wir 1) nie dran genommen und 2) nicht so streng behandelt wie alle anderen und 3) verstehen wir alles ziemlich schnell. Neben mir malt eine Freundin, oder sie schreibt Tagebuch. (In der Schule! Na ja, wenn sie will…) Mein Kumpel erzählt was, ich muss lachen.
Doch dann meint meine Tagebuch schreibende Freundin links neben mir: „Boah maaan ey, das ist sooo langweilich. Ich will na Hause! Alles so sinnlos hier.“ Ich verdrehe nur still dir Augen. Dann kommt von rechts: „Oh naaain, gleich haben wir Chemie! Scheiße man.“ Eigentlich will ich das gar nicht hören. Ist doch gerade so schön. Links: „Kann die uns jetzt nicht einfach alle nach Hause gehen lassen?“ Rechts: „Chemie, man, ich kann das nich! Und der kontrolliert heute auch noch die Hefte!“ Von der Tafel: „Seid doch mal bitte still. Ich weiß ja, dass ihr das könnt, aber ihr stört die anderen!“ Von links: „Diese Lehrerin regt mich auf, die regt mich auf, verdammt!“ Von rechts: “ Hm, ja. Ich glaub, ich sterbe mal ein bisschen.“ Ich: „Gute Idee.“ Aber nicht wegen Chemie oder der Lehrerin.
Und dann wünsche ich mir, zu Hause zu sein.