Die Welt ist gerettet!

Ich hab die ultimative Idee, wie wir mit der Überbevölkerung auf der Welt umgehen können! Es ist doch ganz einfach. Wir pflanzen den Menschen einfach Kiemen ein und dann leben wir als Unterwasserwesen weiter! Yey! Ist doch super. Über siebzig Prozent der Welt ist doch mit Wasser bedeckt – wie viele Menschen wir da noch vertragen könnten! Außerdem lassen wir die menschliche Haut einfach durch gezielte Mutation so verändern, dass wir Photosynthese betreiben können. Dann wäre das mit der Versorgung auch zur Hälfte geklärt. Bei den Ernährungslücken fressen wir dann einfach Atommüll. Bis dahin gehört Radioaktivität nämlich zu den Grundnahrungsmitteln, ist doch klar. Und Gorleben bräuchte dann auch kein Schwein mehr. Außerdem hängen wir an unser „homo sapiens sapiens“ (auf Deutsch: Mensch weise weise) noch ein sapiens dran! Der homo sapiens sapiens sapiens, der Mensch weise weise weise, das ist doch mal mega geil. Wer lebt schließlich sonst noch wie wir Photosynthese betreibende weise weise weise Menschen auf dem Meeresgrund und frisst Atommüll. hm?

Boah, entweder leide ich an extremen Realitätsverlusten oder ich bin ein Genie!
(Ich vermute, dass das Erste eher zutrifft. Das kommt davon, wenn man zu viel Zeit bei seiner komplett durchgeknallten Familie verbringt.)

Von Samichläusen, Discos und Gewalt unter Jugendlichen

(Mein Weihnachtsgeschenk an euch: Dieser Gastartikel von der unentdeckten Literatin Schildi (Schildkröte) aus Sparta.)

Endlich.

Die Läden haben uns schon sehr lange auf diese besondere Zeit vorbereitet. Weihnachtsmänner haben uns die neusten Produkte vorgestellt und Christbäume halten standhaft in unserem lokalen Schwimmbad die wohligen Tropenklimata aus.

Doch was ist, wenn man sich trotz des fürsorglichen Programmes sich nicht auf bestimmte Geschenke für bestimmte Personen festlegen möchte? Auch da hat man vorgesorgt! Gutscheine, wohin das Auge reicht. Manche laufen gar nie ab, manche zwei Tage nach Heiligabend, manche geben 80% Rabatt, andere weisen nur auf die Existenz des Ladens hin.

Ich erinnere mich auch immer wieder gerne an die alten Zeiten in der Pfadi zurück, als man im Wald den Samichlaus suchen musste und zur Belohnung in einer warmen Hütte am Waldrand die Leviten gelesen wurden und man vom Schmutzli eins mit der Rute aufs Dach bekam. Hach. Aber nach den Highlight folgte das eher Unspektakuläre, Zeitraubende Sackausleeren, Nüsschen und Mandarinchengefresseten und das Anfeuern des Schmutzlis, während er unsere Leiterinnen verprügelte.

Immer wieder werde ich daran erinnert, wenn ich durch Quartierstrassen fahre und mir ein Weihnachtsmann im Gartenzwergformat und mit der herrlich leuchtend blinkender Kulisse des Hauses ein „hohoho“ zuruft. Wehmütig sehe ich ihm jeweils nach und überlege mir, ob der echte Weihnachtsmann auch eine solche Disco bei sich zuhause hat.

Ihr seht, diese besondere Zeit erleuchtet nicht nicht nur kindliche Gemüter, sondern ganze Städte und Einkaufsmärkte. Die Wirtschaft wird angekurbelt, die Stromkosten haben längst die Höhe des K2 überschritten, Baumschulen werden gerodet.

Flexibel, wie unsere Gesellschaft ist, macht es keinen Unterschied, ob nun September oder Dezember ist.

Frohe Weihnachten!

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Für Nicht-Schweizer:
Pfadi=Pfadfinder
Samichlaus= Sankt Nikolaus
Jemandem die Leviten lesen=jemanden zurechtweisen, ins Gewissen reden, ernsthaft ermahnen, tadeln, zusammenstauchen, zur Ordnung rufen
Schmutzli= Der Typ mit dem Sack, der Rute und dem Esel