Ein Schlussstrich

(Ins-Leben-Geschreibe.)

Es ist vorbei,
und ich lasse alles hinter mir, den ganzen Scheiß, den ganzen Minderwert. Lasse ihn los, lasse ihn fallen, denn ich brauche ihn nicht mehr. Ich weiß jetzt, wer ich bin, und dass ich es wert bin. Ich gehe weiter, gehe los, raus aus diesem Land der vernichtenden Worte, den immer gleichen Wunden.

Es ist vorbei,
und es gibt keinen Grund, zurück zu schauen. Ich erwarte nichts und hoffe viel, habe mein Herz in der Hand, und es ist ganz groß. Ich weiß, es wird nicht einfach alles neu, und dennoch ziehe ich jetzt den Schlussstrich, ziehe ich jetzt hier eine dicke Linie, und weiter darf das alles nicht. Keine Stimme darf diese Linie übertreten, kein einziges abwertendes Wort.

Es ist vorbei,
und keiner kann mich zurückschicken. Keiner hat das Recht, mich aufzuhalten. Es wird alles an mir abperlen. Eines Tages wird alles an mir abperlen und ich werde sicher stehen. Und dahin gehe ich jetzt, egal, wie viele Schlussstriche ich dafür noch ziehen muss.

Es ist vorbei,
sage ich und lasse es hinter mir.


6 Kommentare

  1. Haha, und gerade eben dachte ich noch: „Kann ich das so schreiben? Eigentlich gibts das Wort ja so nicht …“ :D

  2. Gefällt mir sehr gut, und du hast ja so recht…:-)…Und natürlich kannst du das so schreiben, denn wenn es ein Wort noch nicht gibt, dann erfinden wir es eben…das ist doch das schöne am schreiben…oder nicht?:-)

  3. Das mit den Schlussstrichen (Plural …) gefällt mir. Meistens werden ja doch mehrere gezogen.
    Schöner Blog übrigens.

  4. Nur als kleiner Einwurf… Im Spanischen:

    el minusvalido = [wortwörtlich:] der Minderwertige = [laut Wörterbuch:] der Behinderte.

    o.O


Was denkst du?

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s