Kleiner Ratgeber zu den Schattenseiten der Hochsensibilität

Du bist also hochsensibel. Und jetzt mal ganz ungeachtet der Frage, ob es Hochsensibilität überhaupt gibt – ich auch! Und mit uns ganz viele andere. Es hat seine Vorteile, so reizoffen zu sein. Wir sind einfühlsam, denken viel mit und wissen, was um uns herum passiert. Ich bin gerne hochsensibel! Es hat aber auch Schattenseiten. Ich will davon erzählen, was ich im Umgang mit diesen Schattenseiten gelernt habe. Könnte sein, dass manches davon für alle Menschen hilfreich ist. Und könnte sein, dass manches davon nur meine eigene Erfahrung ist und vielleicht nicht so allgemein gültig, wie ich das denke. Let me know.

1.) Zum Thema laut und hell und voll.

Ich glaube, das ist das Kernthema. Alles andere folgt daraus: Wir nehmen mehr Reize auf. Filtern weniger. Das führt dazu, dass es uns schneller zu laut ist als anderen. Schneller zu hell. Schneller zu irgendwas. „Abhärten“ bringt da übrigens gar nichts. Das ist wie der Touchscreen eines Smartphones. Den kannst du auch nicht abhärten. Der geht höchstens irgendwann kaputt. Und kaputt gehen willst du ja nicht, oder? – Mein Punkt ist: Strategien entwickeln.

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Ich habe etwas über Beziehungen gelernt.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie genau das in der normalen Welt ist, aber in der christlichen Blase werden sehr gerne Regeln darüber aufgestellt, wie der ganze Prozess von „zwei Menschen treffen sich“ zu „und dann lebten sie glücklich bis an das Ende ihrer Tage“ auszusehen hat. Je nach dem, in welcher christlichen Blase man genau herumblubbert, variieren die Regeln etwas. Wie viel Körperkontakt ist wann okay, wie lange sollte man vor dem heiraten mindestens und höchstens zusammen sein, wie alt sollte man sein… von all diesen Dingen gibt es klare Vorstellungen. Was die normale Welt angeht – ich weiß, dass es auch da Gurus gibt, die Regeln aufstellen. Ich weiß nur nicht, wie viele Leute das interessiert.

Jedenfalls. Ich habe etwas gelernt.

Mein bester Freund ist Schuld. Der hat nämlich jetzt eine Freundin, und ich verwette 20 € und einen Apfelkuchen darauf, dass die beiden sich in diesem Leben nicht mehr trennen werden. Ich muss zugeben, dass ich das nicht habe kommen sehen. Ehrlich gesagt habe ich sogar mit dem Gegenteil gerechnet. Die beiden kannten sich schon ewig und hatten immer mal mehr und mal weniger miteinander zu tun. Jedes dreiviertel Jahr hat er mal darüber nachgedacht, ob er sich da mehr vorstellen könnte, war sich aber nie so sicher. Ich dachte: Wenn sie wirklich so gut zusammen passen würden, dass das eine gute Beziehung ergäbe, wäre es doch schon lange passiert. Dann würde er nicht schon vor Beginn so sehr daran zweifeln. Dann würde sie mehr Interesse zeigen. Ich habe damit gerechnet, dass – falls sie irgendwann zusammen kommen – dieses „meh, weiß nicht“-Gefühl bleibt und die Beziehung einfach alles in allem nicht das Wahre ist.

Meine Einschätzung wäre vollkommen richtig gewesen, wäre mein bester Freund genauso wie ich. Ich weiß in der Regel sehr schnell, was ich will, und es fällt mir leicht, mich dafür zu entscheiden und dabei zu bleiben. Deswegen wusste ich nach ein paar freundschaftlichen Treffen und ein paar Dates, dass ich mit meinem Ehemann mein Leben verbringen würde, wenn er mich lässt. Wenn ich mir auf der anderen Seite bei etwas von Anfang an unsicher bin, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieses Gefühl für immer bleiben wird. Bist du wie ich, dann filtere jeden Mann, der dich nicht von Anfang an überzeugt, aus der Liste deiner potentiellen Partner heraus und verschwende nicht deine Zeit damit, „aber was wäre wenn“ zu spielen.

Aber es ist nicht jeder wie ich. Mein bester Freund ist nicht wie ich. Mein bester Freund nähert sich den meisten Dingen in seinem Leben ganz, ganz langsam an, denkt viel darüber nach, prüft die Dinge immer lieber noch einmal mehr, und trifft erst dann eine Entscheidung. Es wäre komisch gewesen, hätte er seine Beziehung angegangen, wie ich das damals getan habe. Es hätte nicht zu ihm gepasst, es wäre fremd für ihn gewesen, er hätte sich dafür verbiegen müssen. Sich an die Geschichte in Zeitlupe heranzupandern, das passte genau zu ihm. Es ist seine Herangehensweise, und weil es am Ende auch seine Beziehung ist, ist das fantastisch und genau richtig.

Jeder sollte sein Dating-Leben so gestalten, wie es zu ihm passt. Diese „Beziehungs-Regelwerke“ beachten nicht, dass Menschen verschieden sind. Sie entsprechen bestimmt genau dem Urheber dieser Regeln und noch ein paar weiteren Menschen, aber beim Rest sind sie wie schlecht sitzende Klamotten. Tadaa! Das hab ich gelernt.

Nachdem ich das jetzt festgestellt habe und ihr alle zustimmend nickt, lasst mich noch kurz zwei Dinge klarstellen.
Erstens. Dass deine Art, Beziehung zu gestalten, zu dir passen soll, ist keine Ausrede für destruktives Verhalten. „Ich bin halt so“ gilt nicht, sobald es dir oder anderen schadet. Dann wäre es besser, neue, konstruktivere Herangehensweisen einzuüben.
Zweitens. Trotz meinem neu entdeckten Beef mit Dating-Regeln glaube ich, dass es Weisheiten gibt, die allgemeingültig sind. Zum Beispiel, dass es gut ist, Erwartungen zu besprechen. Oder dass „aber sonst wäre ich alleine“ ein beschissener Grund ist, um in einer Beziehung zu bleiben. Und so ein paar andere Sachen. Selbsterklärend.

Jetzt, wo ich das alles aufgeschrieben habe, erscheint es mir so trivial. Als wäre das alles völlig selbstverständlich. Ich komme mir etwas komisch vor, so einen No-Brainer als meine neuste Erleuchtung zu teilen. Aber hey, für mich wars irgendwie neu, vielleicht ist es das ja für irgendwen anderes auch.

War sein Geld wert

Hallo liebe Menschen,

ich würde gerne mit euch die Produkte teilen, die mein Leben so richtig besser machen. Also nicht alle, sondern nur die, die der ein oder andere vielleicht von allein nicht auf dem Schirm hat. Ich glaube, das wäre ein sehr langweiliger Artikel, wenn ich euch begeistert von Waschmaschinen oder Wärmflaschen erzählen würde. Let’s go! (Keine besondere Sortierung, nicht gesponsert.)

Konzert-Ohrenstöpsel
Und zwar nicht nur bei Konzerten, sondern immer, wenn mir danach ist. Wenn ich länger an großen Straßen entlanglaufen muss, wenn im Hörsaal die Akustik zu schlecht gelöst ist oder wenn ich Zug fahre. Mein Gehör ist empfindlich und ich genieße es, wenns ruhig ist. Trotzdem will ich noch alles wichtige mitbekommen. Konzert-Ohrenstöpsel sind eine sehr einfache und angenehme Lösung. Meine sind Alpine Party Plugs (Pro?). Das Material, das sie nutzen, finde ich am angenehmsten im Ohr.

Thermo-Sitzkissen
Das verwende ich vor allem auf den Holzstühlen in der Uni. Es ist leicht, dünn und kann eigentlich nichts, außer eben den Po warm halten. Und das sehr gut. Macht mir viele Vorlesungen gemütlicher. Meins gabs mal bei Aldi.

Menstruationstasse
Ich staune immer wieder, dass es Frauen in Deutschland gibt, die Menstruationstassen (oder einfach Cups) nicht kennen. Mit einem Cup spart man viel Geld und steckt nicht in Schwierigkeiten, wenn Sonntagmorgens die Tampons oder Binden alle sind. Ich kombiniere meinen an Wasserfall-Tagen noch mit einer Binde oder Slipeinlage, aber da reicht dann auch eine für den ganzen Tag. Einfach, günstig und nachhaltig. Keine Ahnung, von welcher Firma meiner ist. Hab nur noch den Cup, und da stehts nicht drauf.

Trackle
Okay, das braucht jetzt ein paar Sätze Erklärung. Es geht um natürliche Verhütung. Der Vorteil von natürlicher Verhütung ist, dass man seinem Körper nichts zuführt, was unerwünschte Nebenwirkungen produzieren kann. Der Nachteil ist, dass die Zuverlässigkeit von der eigenen Disziplin abhängig ist. Für die Symptothermale Methode (die verbreiteste natürliche Verhütungsmethode) muss man jeden Morgen um die selbe Uhrzeit aufwachen und seine Körpertemperatur messen, ohne sich zu viel zu bewegen. Es sei denn, man hat einen Trackle. Den trägt man nachts wie ein Tampon, und tadaaa – veränderter Schlafrhythmus, keine Disziplin am frühen Morgen, alles egal. Zusammen mit ein bisschen Vaginalschleim beobachten spuckt einem eine App dann sehr genau aus, wann man fruchtbar ist und wann nicht. Damit kann man dann machen, was man will – verhüten, Kinder zeugen, you name it. Es ist fantastisch. Mein Trackle ist von Trackle, denn das Produkt heißt wie die Firma. You’re welcome.

Tageslichtlampe
Im Sommer liegt die bei mir im Keller und im Winter macht sie mich glücklich. Scheint nämlich so zu sein, dass im Winter selbst Mittags bei Sonnenschein die Sonne in unseren Breiten für das Wohlergehen unserer Psyche nicht hell genug ist. Das behauptet zumindest die Tageslichtlampenlobby. Ich hab tatsächlich das Gefühl, dass die Lampe meine Stimmung etwas hebt und stabilisiert. Und selbst wenn das nur Einbildung sein sollte: Ich genieße es einfach, davor zu sitzen. Meine ist von Philips und hat mir schon drei Winter treu gedient.

Irgendwas für dich dabei gewesen? Und gibts vielleicht was, was du nutzt und von dem ich eventuell noch nichts weiß?
Immer her damit!
Eure Sina